Bericht zur Jahreshauptversammlung mit Neuwahl des Hohenbogen-Chor in Neukirchen

 

Neukirchen b. Hl. Blut.  Freude am Singen und die Pflege heimatlichen Liedguts sind die objektiven Markenzeichen des Hohenbogen-Chors (HBC) und verleihen der Männergesangsgruppe eine besondere Note.

Euphorie und Hoffnung übertönten den Rückblick auf zwei ereignisarme Jahre, die pandemiebedingt in Bezug auf das sonst rührige Vereinsleben ziemlich düster zu werten waren.

Der Jahreshauptversammlung im Vereinslokal Schreiner ging eine Jahrtagsmesse für die verstorbenen Mitglieder des Hohenbogen-Chors in der Wallfahrtskirche voraus, die Pfarrer Georg Englmeier zelebrierte und Thomas Schmatz mit Orgelspiel umrahmte.

Vorsitzender Alois Dengscherz begrüßte die Sängerkameraden und Ehrenmitglieder und bat vor Einstieg in die Tagesordnung zum Totengedenken, insbesondere für Edi Schwarz.

In seinem Tätigkeitsbericht skizzierte Schriftführer Alois Baumann die spärlichen Aktivitäten des Chors für die Jahre 2020 und 2021. So wurden jeweils nur wenige Singstunden abgehalten sowie bei einer begrenzten Anzahl an Ausschuss- und Vorstandssitzungen über die pandemischen Auswirkungen beraten.

Beide Jahre organisierte man im Juli ein Sommertreffen im Klostergarten für alle Sänger mit ihren Frauen, um sich wenigstens wieder einmal zu treffen und sich auszutauschen. Diese Veranstaltungen die durch Spenden der Mitglieder, allen voran des Vereinsausschusses, finanziert wurden, will man künftig beibehalten. Überdies sind Spenden jederzeit willkommen.

Rundbriefe informierten die Chormitglieder über die Auswirkungen der Coronakrise auf das Vereinsleben mit allen relevanten Einschränkungen und Verboten.

25 aktive und 28 passive Mitglieder bilden den HBC, der pandemiebedingt keine Gesangsauftritte zu verzeichnen hatte. Bei einem zwanglosen Treffen mit dem Chamerauer Männergesangsverein stellten sich Schwierigkeiten heraus, mit denen beide Chöre zu kämpfen haben. In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung erläuterten die Vorsitzenden die verschärften Auflagen der Bayerischen Staatsregierung, die neben dem allgemein öffentlichen Leben auch die Chöre empfindlich treffen. Dadurch sehen sich die Vorstände außerstande, die Verantwortung während der Pandemie zu übernehmen. Daher entschied man sich die Aktivitäten des HBC bis auf Weiteres ruhen zu lassen.

Auf der Agenda standen die Gratulationen zu runden und halbrunden Geburtstagen. Schnell verbreitete sich die traurige Kunde vom Tod des Sangesbruders Edi Schwarz, der am 4. Januar verstarb und seit 1972 zu den tragenden Stimmen des HBC zählte.

In Vertretung des erkrankten Kassiers Hans-Peter Kaiser trug Alois Dengscherz den detaillierten Finanzbericht für 2020/2021 vor. Nach einem kleinen Plus für beide Jahrgänge fußt die Kasse auf einer soliden Basis. Kaiser verwaltet die Vereinsbeiträge seit 2013 und möchte nun nach seinem Wegzug dieses Amt weitergeben. Josef Simeth, der zusammen mit Josef Baumann die Kassenprüfung durchführte, beantragte Entlastung des Kassiers.

In seinem Report bedauerte Vorsitzender Alois Dengscherz, dass die HBC-Mitglieder ihrem geliebten Hobby – dem Singen – nicht nachgehen durften. Nachdem durch Lockerungen der Corona-Regeln die Singstunden wieder aufgenommen wurden, mussten sie leider nach kurzer Zeit wegen wieder eintretender Verschärfungen bis auf weiteres ausgesetzt werden. „Das Gefühl der Zusammengehörigkeit heißt es auch für die Zukunft zu erhalten und auszubauen. Dazu gehört auch die gegenseitige Unterstützung untereinander und das Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit“, schwor Dengscherz ein. Sicher gibt es immer etwas zu verbessern und es ist auch nötig, Kritik zu äußern. Nur so werden Möglichkeiten aufgezeigt, an die zuvor nicht gedacht wurde und die nur so verbessert werden können. „Ich erwarte solche Angelegenheiten direkt anzusprechen, um sie gleich klären zu können. Ich bin nach wie vor offen für alle möglichen Wege, die immer steiler, schwerer und holpriger werden, um für den HBC das bestmögliche zu erreichen und dessen guten Ruf zu erhalten. Dazu ist eine lockere demokratische Vereinsführung und eine gute Zusammenarbeit aller unabdingbar“ gibt der Vorstand eine klare Linie vor.

Er will und wird alle Möglichkeiten ausschöpfen, um den HBC sowohl intern als auch nach außen weiterhin gut darzustellen. „Schließlich soll unser langjährig aufgebautes gutes Image erhalten bleiben“ zeigt er sich selbstsicher. In diesem Jahr feiert der Chor sein 70-jähriges Bestehen. Außerdem steht am 17. Juli das Sepp-Gerl-Gedächtnissingen auf dem Plan, soweit Corona es zulässt.

Dirigent Thomas Schmatz ist sehr bestrebt, die Lieder wieder einzustudieren, was sich nach der langen Zwangspause sicher nicht einfach gestalten wird. Alois Dengscherz dankte dem gesamten Vorstands-Team, insbesondere Kassier Hans-Peter Kaiser, der aus „geographischen Gründen“ aus der Vorstandschaft ausscheidet und sein Amt an Paul Lomparski übergibt. Als Sänger bleibt er natürlich gerne dabei. Dank galt auch dem langjährigen Notenwart Alfons Kammermayer, dessen Amt ebenfalls Paul Lomparski übernommen hat.

Ein Vergelt’s Gott an Horst Schreiner und Sepp Kerscher, die immer bemüht sind, dass jeder die erforderlichen Notenblätter hat und an Xaver Dauer, der bei erforderlichen Spezialanfertigungen unterstützt.

Seinem Stellvertreter und Dirigenten Thomas Schmatz dankte er für die hervorragende Unterstützung und bat ihn weiterhin um viel Geduld bei den Singstunden. „Seid weiter alle so engagiert, kameradschaftlich und entgegenkommend dann sehe ich zuversichtlich, wenn auch mit etwas Skepsis in die nächsten beiden Vereinsjahre, obwohl es aufgrund unserer hohen Altersstruktur im Chor nicht gerade rosig aussieht“ prognostiziert Dengscherz. Weiterhin sieht er es als wichtige Aufgabe, neue Sänger zu gewinnen und bittet seine Kollegen um Nachsicht und um eine gute Einführung für eventuell neu dazukommende Sänger.

Den langjährigen Mitsänger Karl Prüss, der aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr aktiv am Singen teilnehmen kann, will man zeitnah verabschieden.

Reibungslos gestalteten sich nach Entlastung der bisherigen Vorstandschaft die Neuwahlen.

Wahlleiter Manfred Hornig, der zusammen mit Altbürgermeister Sepp Berlinger dem Wahlausschuss angehörte, meisterte die Abwicklung souverän und dankte den neuen Amtsträgern für die Übernahme ihrer Ehrenämter.

1. Vorsitzender bleibt Alois Dengscherz, 2. Vorsitzender Thomas Schmatz, neuer Kassier wird Paul-Gerhard Lomparski, Schriftführer bleibt Alois Baumann. Die Vertreter der einzelnen Stimmen sind: 1. Tenor Josef Kerscher, 2. Tenor Ludwig Bauer, 1. Bass Alois Feigl, 2. Bass Joachim Plager. Die Kasse prüfen Josef Simeth und Josef Baumann. Die neue Vorstandschaft hofft auf bessere Jahre ohne pandemische Beschränkungen.

„Wenn es wieder mit dem Probenbetrieb los geht, dann greift mit an“ spornte der Vorsitzende seine Sängerkollegen an, die sich über den Beginn der Singstunden per Internetauftritt oder über die Tagespresse informieren können.

Vize-Vorsitzender Thomas Schmatz oblag es, die Ehrung an 1. Vorsitzenden Alois Dengscherz vorzunehmen, und ihm die Ehrennadel in Silber für 15 Jahre Mitgliedschaft im HBC zu überreichen. Die Gratulation verband er mit dem Wunsch, dem Chor weiterhin die Treue zu halten.

Reiseleiter Sepp Kerscher gab detaillierte Infos zum zweitägigen Ausflug nach Seefeld in Tirol, der am 24.-25. September geplant ist. Damit will man vordergründig den gesellschaftlichen Sektor der Chorgemeinschaft bedienen.

Abschließend verkündete Ehrenvorsitzender Egid Hofmann sein Herzensanliegen, nämlich die CD mit den Marienliedern in einer weiteren Auflage vervielfältigen zu lassen, da diese inzwischen ausverkauft ist und ständig nachgefragt würde. Diesem Wunsch will man gerne nachkommen, da zudem viele Sänger der Vergangenheit wieder zu Ruhm und Ehren kämen.

 

01: Vertrauensvoll blickt die neue Vorstandschaft des Hohenbogen-Chors
mit Alois Dengscherz (re. stehend) an der Spitze in die Zukunft

 

 02: Vizevorsitzender Thomas Schmatz (li.) überreicht die Ehrennadel in Silber an Alois Dengscherz

Text und Bilder von Helga Brandl